Der Begriff
einer Null-Fehler-Produktion wurde Anfang der 60er Jahre von Philip B. Crosby
geprägt. Sowohl TQM (Total Quality Management) als auch Six Sigma sehen eine
Null-Fehler-Produktion als Ziel an.
In der
Softwareentwicklung würde eine Null-Fehler-Qualität (je nach Definition des
Fehler-Begriffs) bedeuten, dass alle expliziten, also beispielsweise die in der
Anforderungsspezifikation formulierten, und alle impliziten Anforderungen,
beispielsweise gängige Erwartungen an nicht-funktionale Eigenschaften wie die
Robustheit, Usability, usw., erfüllt sind. Schon aufgrund des Umfangs und der
Komplexität von Software, aber oft auch den Unschärfen einer
Anforderungsspezifikation geschuldet, ist es in der Praxis mit ökonomisch
vertretbarem Aufwand nicht möglich, die Fehlerfreiheit von Software
nachzuweisen.
Null-Fehler-Qualität
sollte jedoch als ein ideelles Ziel angesehen werden. Es geht dabei um das
Qualitätsverständnis aller an der Entwicklung beteiligten Personen: Fehler an
der Software dürfen nicht als „normal“ betrachtet werden, d.h. eine Fehlerrate
ungleich Null ist nicht akzeptabel. Dies sollte nicht zu einer
„Bestrafung“ der Verursacher führen sondern dazu, dass jeder Fehler einer
Ursachenanalyse unterzogen und nach Maßnahmen gesucht wird, vergleichbare
Fehler zukünftig zu vermeiden. Hierin liegt der Schlüssel zur kontinuierlichen
Verbesserung aller an der Entwicklung beteiligten Bereiche, durch die man sich
dem Ziel einer Null-Fehler-Qualität auf jeden Fall annähern kann.
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