Aus der Gesamtsicht eines Unternehmens wird die Produktivität von IT-Dienstleistungen durch die Gesamtleistung der
folgenden drei Bereiche bestimmt:
- Effizienz: Betrachtet die Wirtschaftlichkeit hinsichtlich einer Kosten/Nutzen-Relation. Bei einer Betrachtung der Softwareentwicklung entspricht der Nutzen dem Output an produzierter Software und die Kosten entsprechen dem Entwicklungsaufwand (Input).
- Kapazität: Wird durch die Fähigkeit des Dienstleisters beeinflusst, flexibel auf Änderungen in der Nachfrage zu reagieren und gleichzeitig seine Mitarbeiter optimal auszulasten.
- Effektivität: Das Verhältnis von erreichtem zu definiertem Ziel. Wird durch externe Faktoren wie die Marktposition, das Image des Dienstleisters, die Einschätzung der Leistungsqualität und auch der Qualität von Interaktionen während der Leistungserbringung durch den Kunden, usw. beeinflusst.
![]() |
Einflussfaktoren auf die Produktivität von IT-Dienstleistungen |
Bei der
Steuerung ist zu beachten, dass sich die verschiedenen Bereiche wechselseitig
beeinflussen. Beispielsweise kann eine Verbesserung der Effizienz durch Standardisierung
vom Kunden als negativ empfunden werden und sich so nachteilig auf die
Effektivität auswirken. Mit welcher Gewichtung sich diese Bereiche auf die
Gesamtproduktivität auswirken hängt außerdem von der Art der Dienstleistung,
den Kunden bzw. Branchen, dem Geschäfts-/Abrechnungsmodell oder Vertragstyp,
der Positionierung im Markt, usw. ab. Für weitere Informationen empfehle ich
den PAC Research Report für das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung
geförderte Projekt „ProdIT“ (http://www.berlecon.de/studien/downloads/121212_ProdIT_Master_Final.pdf).
Bei einer
Messung der Produktivität in der Softwareentwicklung wird häufig nur die
Effizienz betrachtet (siehe: Messung der Produktivität in der Softwareentwicklung). Eine solche Vereinfachung ist
möglich, wenn Einflüsse durch die Disposition bzw. Auslastung von Mitarbeitern
vernachlässigbar sind und es sich um einen feststehenden Entwicklungsprozess
handelt, bei dem Kriterien für die finale Ergebnisqualität definiert sind und
eingehalten werden. Dient die Produktivitätsbetrachtung jedoch als
Entscheidungsunterstützung über die reine Delivery hinaus, beispielsweise im
Hinblick auf die Marktposition einer Standardsoftware oder die Qualität der
Zusammenarbeit mit (Groß)Kunden, sollten dabei ggf. auch externe Faktoren wie
die Erreichung der Kundenziele, Berücksichtigung neuer oder geänderter
Anforderungen, Qualität und Zuverlässigkeit von Beistellleistungen, Transparenz
von Zwischenergebnissen, usw. betrachtet werden.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen