Auch wenn
das Auftreten von Fehlern nicht als „Normalfall“ angesehen werden soll (siehe:
Ist Software mit Null-Fehler-Qualität möglich?), ist jeder
Fehler auch eine Chance zur Verbesserung.
Für jeden
Fehler sollte die genaue Ursache analysiert werden. Dabei geht es nicht um
oberflächliche Ursachen wie „Programmierfehler“. Bewährt hat sich die 5-Why-Methode,
bei der mehrfach (nicht zwingend fünfmal) nach dem „Warum“ gefragt wird. Erst
wenn man die Ursache-Wirkungs-Kette so weit zurückverfolgt hat, dass es keine
sinnvolle Antwort auf das „Warum?“ mehr gibt, hat man mit großer
Wahrscheinlichkeit den Ursprung des Fehlers gefunden.
An diesem
Punkt ist es nun wichtig, dass die identifizierte Fehlerursache einer Kategorie
zugewiesen werden kann und die zur Auswahl stehenden Kategorien
unternehmensweit einheitlich festgelegt sind. Technisch kann meist im
verwendeten Ticketing System oder Error Tracking Tool eine entsprechende
Auswahlliste hinterlegt werden. Die Standardisierung ist wichtig um
Auswertungen zur Fehleranzahl in den verschiedenen Fehlerursachen-Kategorien
vornehmen zu können. Sie lassen erkennen, in welchen Bereichen
Verbesserungsmaßnahmen besonders effektiv erscheinen.
In Kenntnis
der Fehlerursachen sollte nun nach Verbesserungsmaßnahmen gesucht werden, die
das erneute Auftreten von Fehlern dieser Art verhindern. Dabei kann es sich um
Verbesserungen im Bereich der konstruktiven Qualitätssicherung, beispielsweise der
Entwicklungsmethoden und -Werkzeuge, oder auch des Teams oder anderen Bereichen
handeln. Selbstverständlich kann es Fälle geben, in denen das erneute Auftreten
eines Fehlers nicht durch Verbesserungsmaßnahmen verhindert werden kann.
Eine
kontinuierliche Verbesserung auf dieser Basis wird nur funktionieren, wenn es
einen Verantwortlichen gibt, der die so identifizierten Maßnahmen kommuniziert,
ihre Umsetzung plant, kontrolliert und nach erfolgter Umsetzung die Wirksamkeit
der Maßnahmen überprüft.
Dieses
Verfahren, das ähnlich in der Automobilindustrie schon seit den 70’er Jahren
verwendet wird, dient der künftigen Vermeidung
von Fehlern, was eindeutig eine bessere Investition ist als in Maßnahmen
zur Erkennung, Verwaltung oder Beseitigung von Fehlern. Mit anderen Worten: Es erzeugt Qualität.
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